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Herbst 2014 Planung der Hausbootferien für den nächsten Sommer

12.06 Anreise Wädenswil -> Sirmione

13.06 Anreise Sirmione -> Casale Sul Sile, Übernahme Boot, Fahrt nach Portograndi, Übernachtung

14.06 Fahrt von Portegrandi nach Caposile (Halt wegen Regen), Weiterfahrt Camposile (Pontonbrücke, Sonnendach), Musile, Cortellazzo (Pontonbrücke, Anlegen bei Regen), Nachtessen

15.06 Einkauf und Reparatur des Sonnendachs, Weiterreise: Torre di Fine (Brückenhalt), Brian, Caorle (Anlegen), Einkaufen, Shopping und Nachtessen im Zentrum von Caorle

16.06 Weiterreise: Caorle (Brücke nach dem Hafen), Grado, Shopping und Nachtessen im Zentrum von Grado, Stürmische Nacht

17.06 Weiterreise: Grado-St. Margeritha, Shopping und Nachtessen

18.06 Weiterreise St. Margherita-Caposile, Nachtessen

19.06 Weiterreise Caposile - Casier - Casale-sul-Sile, Nachtessen in Casier

20.06 Abgabe Boot, Rückreise Casale Sul Sile - San Bernardino - Baar - Wädenswil

Planung: Im Herbst 2014 begannen wir mit der Planung. Aber zuvor mussten alle Wünsche an diese Ferien auf den Tisch: Anreise per Auto, Hausboot ohne Prüfung fahrbar, genügend Nasszellen, ein Zimmer als Stauraum. So entschieden wir uns schlussentlich für das Boot Manifique von Le boat und die Region um die Lagune von Venedig.

Freitag, 12.06.2015: Da wir mit unserer Guggemusig noch einen Auftritt hatten, Konnten wir erst nach 20:00 in Richtung Italien losfahren. Staumeldungen rund um den Gotthard veranlassten uns die Route über den San Bernardino zu nehmen. Nach einem Fahrerwechsel im Tessin fing es auch prompt zu regnen an. Mein Schatz scheint genau dieses Wetter irgendwie anzuziehen, wenn wir zwei im Auto unterwegs sind. 30 Minuten vor Sirmione wechselten wir nochmals und kamen kurz danach im Hotel Miramar an. Das Klima war heiss und feucht, so packten wir rasch unsere Taschen und checkten ein. Nach einem kurzen Schlummi an der Bar fielen wir kaputt in unsere Betten.

Samstag, 13.06.2015: Der Wecker riss uns schon früh aus den Träumen und wir gingen runter auf die Terasse, um das Frühstück im Freien zu geniessen. Unsere beiden anderen Ferienbegleiter, die gestern schon während dem Nachmittag eingetroffen waren, sassen bereits am Tisch. Nach einem ausgiebigen Frühstück, gefolgt vom Check-Out an der Reception, gings mit den Autos weiter nach Casale Sul Sile. Leider war unser Navi nicht auf dem aktuellsten Stand und so verpassten wir die Ausfahrt bei Quarto d'Altino. Wir fuhren weiter zur Ausfahrt bei Meolo und über Land zurück nach Casale Sul Sile. Auch das Finden von Le boat war nicht so einfach, aber schlussentlich trafen wir ein. Jedoch waren sie auf dem Weg in die Mittagspause. So holten wir uns schnell noch ein paar Infos (Wann ist wieder offen, Wo einkaufen), liessen eines der Autos stehen und fuhren nach Casier zum Mittagessen. Wir fanden eine gemütliche Osteria und genossen Fleisch und Fritto Misto. Nach dem Essen machten wir uns auf zum vorgeschlagenen Supermarkt (Alìper ipermercati) und deckten uns ein mit Lebensmittel. Um 16:00 waren wir zurück und konnten auch gleich "unser" Hausboot fürdie nächsten Tage übernemen. Nun alles aus dem Auto aufs Schiff. Nach einer Einführung inkl. Fahrkurs (15 Minuten), machten wir uns so gegen 17:00 auf die Reise. Einige fingen sogleich an unserem Schiff ein aussergewöhnliches Aussehen zu verpassen mit Schweizer- & Piratenflagge. Wir kamen sehr gut voran und schafften es bis Portegrandi, wo uns aber die bereits geschlossene Schleuse den Weg zum Hafen versperrte. So fuhren wir etwas zurück an den Anleger des Hotels Locanda und vertauten das Schiff. Wir hatten eine grössere Strecke hinter uns gebracht  als ursprünglich geplant  war. Nun noch umziehen und auf zum Hotel/Restaurant Locanda zum ersten Nachtessen. Der Chef hatte den grossen Grill angeheizt und wir genossen Fisch- & Fleich-Platte vom Grill zusammen mit einem leckeren lokalen Rotwein. Es war schon lange dunkel, als wir uns wieder auf den Rückweg zum Schiff machten und uns in unsere Kojen hauten.

Sonntag, 14.06.2015: Die Glocken des nahegelegenen Kirchturms verkündeten die beginnende Messe und für uns ... AUFSTEHEN. Das schöne Wetter hatte beschlossen etwas Pause zu machen und es nieselte leicht. So frühstückten  wir unter Deck und planten unsere Tagestrecke. Danach legten wir ab und fuhren Richtung Caposile. Nach ca. 15 Minuten begann es heftig zu Regnen und das Sonnensegel hielt nicht mehr alles Wasser ab. Kurz vor Caposile fanden wir eine nicht eingezeichnete Anlegestelle und zurrten das Boot fest. Gerade zum Richtigen Zeitpunkt! Nun brach das Gewitter direkt über uns herein und wir verzogen uns schnell unter Deck. Zuerst einmal raus aus den nassen Kleidern und neue trockene Sachen angezogen. Wir überbrüchten die Zeit bis das Gewitter vorüber war mit etwas Essen und Eile-Mit-Weile. Um 15:00 passierten wir die Pontonbrücke nach vorherigem Anruf. Gleich nach der Brücke gings nach Links Richtung Musile unter 2 weiteren Brücken durch. Leider war unser Hausboot zu gross für die erste Brücke und das Sonnensegel musste darunter leiden. Wir befestigten das beschädigte Sonnensegel und fuhren weiter Richtung Musile. Der alten Flusslauf der Piave (Fiume Piave Vecchia) führte uns durch ein sehr malerisches Gebiet. In Musile fuhren wir zu unserem Glück durch eine offene Schleuse weiter auf dem Fluss Piave entlang. Auf diesem Flussabschnitt trafen wir auf viele Fischernetze, die aber am Sonntag alle nicht im Wasser waren. Kurz vor dem Hafen Cortellazzo versperrte uns nochmals eine Brücke den Weg. Wir hupten und warteten, bis der Brückenwärter uns den Weg frei machte. Nach der Brücke fing es wieder kräftig zu regnen an und wir legten wieder mal bei strömendem Regen an. Schon wieder klatschnass! Während der Fahrt wurde mit Le boat abgemacht, dass wir uns am Montagmorgen um 9:00 melden, um zu sehen ob sie uns ein neues Sonnensegel liefern und montieren können. Eine Stunde später war der Regen vorbei und wir machten uns auf die Suche nach einem Restaurant für unser Nachtessen. Mit Salat und Pizza wurde der Hunger erfolgreich bekämpft. So ging ein nasser und ereignissreicher Tag zu Ende.

Montag, 15.06.2015: Die erste Frage nach dem Aufstehen: Bekommen wir ein neues Dach? Ja, Sie sind schun unterwegs. Während die Einen auf die Reparaturmannschaft wartete, waren Andere mit dem Einkauf von Brot, etwas Fleisch und Mineralwasser beschäftigt und nach dem austausch des Sonnendachs waren wir um ca 12:00 Uhr wieder unterwegs. Es dauerte aber nicht lange, bis uns die nächste Brücke bei Torre di Fine die Weiterfahrt unterbrach. Also wieder mal das Boot anlegen und warten. Mit etwas Aufschnitt, Brot und Bier versuchten wir uns die Wartezeit zu verkürzen. Nach der Brücke stand uns dann nichts mehr im Weg und wir fuhren über Brian nach Caorle in den Hafen und fassten einen Anlegeplatz direkt neben einer deutschen Männergruppe (die glorreichen 7). Wir erkundigten uns beim Hafenmitarbeiter über Einkaufsmöglichkeiten (uns war das Bier aussgegangen) und den Weg ins Zentrum der Stadt. Nachdem wir eingekaufte hatten und die Lebensmittel sicher verstaut waren, machten wir uns auf den Weg ins Stadtzentrum, denn der kleine Zeiger der Uhr zeigte schon auf Hunger. Wir reservierten Plätze für später und machten eine Runde durch die Altstadt von Caorle. nach etwas Shopping gings zurück zum Restaurant and wir genossen wieder lokale Köstlichkeiten. Nach dem Essen solst Du ruhn oder 1000 Schritte tun, also nochmals eine Runde durch die Altstadt. Dabei durfte ein Gelato als Dessert natürlich nicht fehlen. Zurück im Hafen nutzten wir das Angebot um wieder mal ohne platzprobleme zu Duschen. Nach einem ausgiebigen Schlummi gings dan in Bett.

Dienstag, 16.06.2015: Um die Brücke in Caorle hinter uns zu lassen, waren wir schon früh aufgestanden und ohne Frühstück losgefahren. Nach der Brücke haben wir das Frühstück dann auf dem Sonnendeck nachgeholt, während immer einer am Steuer war. So konnten wir auch eine ordentliche Strecke zurücklegen. Vorbei an den hübschen Fischerhütten, Bibione und Lignano, durchquerten wir die Laguna di Marano und trafen um 15:00 Uhr in Grado ein. Wir bekamen eine Anlegeplatz bei einer Bootswerft gleich neben dem Hafen zu einem günstigen Preis. Nach ein paar Informationen machten wir uns auf das Zentrum und die wunderschöne Altstadt von Grado zu erkunden. Nette Läden und traumhafte Strassencafes / Restaurants, verwinkelte Gassen und überall Blumen & Bäume lassen das mediterane Flair so richtig hochleben. Nach einem sehr guten Nachtessen, besuchten wir noch ein paar Strassencafes bevor wir uns auf den Rückweg zum Boot machten. Mitten in der Nacht wurde ich von einem rythmischen Quiteschen aus dem Schlaf geholt und ich konnte nicht mehr einschlafen. Dann plötzlich ein Knall und da war dann auch mein Schatz wach. Wir zogen unsere Kleider an und gingen nach draussen um zu sehen was los war. Der Wind hatte aufgefrischt und drückte nun das Boot gegen den Anlegesteg. Durch die Gezeiten sank das Boot ca 50 cm und wurde vom Wind unter einen Balken gedrückt. Nun hat aber die Flut wieder eingesetzt und irgendwann hat dann der Balken nachgegeben. Auch die Fender waren nicht in der richtigen Position mehr. So versuchten wir zu zweit das Boot gegen den Wind zu drücken, um die Fender wieder zu richten. Zum Glück kamen uns Mary & René zu Hilfe, welche wir mit unserem Rumlaufen an Deck geweckt haben. 30 Minuten später waren wir wieder im Bett und abgesehn vom Wind war es auch wieder ruhig.

Mittwock, 17.06.2015: Leider mussten wir uns schon wieder auf die Rückreise machen. So schipperten wir wieder über 2 Stunden von Grado zurück durch die Laguna die Marano und Mitten in der Lagune trafen wir die deutsche Gruppe (die glorreichen 7) die anscheinend Richtung Grado unterwegs waren. Auch mehrere Feuerwehrboote kamen uns entgegen. Vorbei an Bibione und Caorle, legten wir schlussentlich im Hafen von St. Margherita an. Inmitten der vielen Luxusdampfer wirkte unser Hausboot ziemlich klein. Der Hafen ist sehr gut ausgerüstet inkl. WLAN und in nächster Umgebung gibt es Shopping & Restaurants en mass. Wir zogen los ans Meer um noch etwas salzige Luft zu schnuppern. Gleich daneben gingen wir dann in einem Restaurant Abendessen wo das Essen zwar gut war, aber die Bedienung zwei Bestellungen falsch aufgenommen hatte. Auf dem Heimweg suchten wir noch eine Bar für einen gemütlichen Schlummi, die wir nach längerem Suchen dann auch gleich neben unserem Liegeplatz fanden (Gente di mare).

Donnerstag, 18.06.2015: Wieder nutzen wir die etwas kühlere Morgentemparatur und machen uns zeitig auf. Das Ziel: Caposile. Da soll es ein gutes Restaurant haben. So fahren wir wieder Richtung Cortellazzo, doch schon bei Torre di Fine ist ein Halt angesagt und wir warten, bis uns der Brückenwärter den Weg frei macht. Danach den Fluss Piave hoch nach Musile. Heute müssen wir besser auf die Netze aufpassen, da einige Fischer gerade am arbeiten sind. In Musile dann die Schleuse in die Fiume Piave Vecchia nur dieses Mal sind wir nicht mit sondern gegen die Strömung. Das Schiff auf Kurs zu halten war sehr schwer und man muss die offene Schleuse so gerade wie möglich passieren, damit das Boot sich nicht verkeilte. Im zweiten Anlauf schafften wir das aber souverän. Nun gings bereits Richtung Caposile und die ersten Bemerkungen wurden laut: "Vor der Brücke Sonnendach runter nehmen :-)". Dieses Mal verlief aber alles nach Plan und wir landeten nach einer Ehrenrunde am Anleger. Das Boot fest vertauen und sich umziehen. Danach gings ins Ristorante Trattoria alla Cacciatora um nochmals ausgiebig lokale Fleischspezialitäten zu geniessen. Nach dem Essen noch einen feinen Dessert, gefolgt von mehreren Runden Limoncello - HERRLICH. Danach zurück zum Boot und ab ins Bett.

Freitag, 19.06.2015: Bevor wir ableggen konnten, mussten wir das Boot von fliegenden Ameisen befreien, die überall rumkrabbelten. Das Tagesziel war Casale Sul Sile / Le boat. So machten wir uns wuf den Weg nach Portegrandi und dann die Sile hoch. Als wir bei Le boat ankamen, war die Brücke zu und telefonisch niemand zu erreichen. Also entschieden wir noch etwas weiter nach Casier zu fahren. Auf dem Weg überholten wir eine englische Familie die ebenfalls mit einer Manifique unterwegs waren wie wir. Wir legten nach Casier an und verpflegten uns nochmals tüchtig und genossen die letzten Stunden unterwegs. Doch plötzlich zogen dunkle Wolken auf und wir fuhren zurück nach Casale Sul Sile und in den Hafen von Le boat. Unterwegs trafen wir wieder die englische Familie die anscheinend die Warntafeln zu den Untifen nicht gesehen hat. Sie benötigten jedoch keine Hilfe und so fuhren wir weiter. Im Hafen hiess es dann, das Boot sichern und Strom einstecken und schon ging das Gewitter los. Für einmal wurden wir nicht nass. Am Abend gingen wir nochmals zur Osteria, die wir bereits kannten und genossen ein letztes mal lokale Köstlichkeiten. Einen Schlummi auf dem Boot beschloss den letzten Abend an Bord.

Samstag, 20.06.2015: Nach dem Morgenessen wurde der letzte Rest gepackt und ins Auto verladen. Danach Boot abgeben und den Schaden am Sonnendach begleichen (Im Nachhinein hätte sich die Versicherung doch gelohnt) und schon hiess es Abschied nehmen von Venezien und zurück in die Schweiz. Die Fahrt war erreignislos und schnell erreichten wir wieder Schweizer Boden. Wir wählten abermals die Route über den San Bernardino. Der Schock sass tief, als da Thermometer auf der Nordseite gerade noch 7 Grad Celsius anzeigte. Wir brachten noch jemand nach Baar und fuhren dann auf direktem Weg heim. Wie schön es da doch war, grosse Dusche, grosses Bett und angenehmere Temperaturen. Den Rest des Abend verbrachten wir gemütlich auf der Couch.

Lessons learned:

  • Insektennetze und Panzerklebeband um bei geöffnetem Fester zu schlafen
  • Aufgepasst bei kleinen quadratischen Nasszellen! Alles zusammen auf engstem Raum (Dusche, WC & Lavabo). Sehr unpraktisch!
  • Bereits vor dem buchen die Kabinen genau anschauen auf Staumöglichkeiten
  • Die 200.-- für die Vollkasko kann sich echt lohnen
  • Am Abend Ziele für den nächsten Tag besprechen
  • Morgens früh raus und abwechselnd fahren
  • 2 Kabinen nebeneinenader bei 4.10 Meter Breite ist echt schmal

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